Das Smartphone: oft ist es doch Fluch und Segen zugleich. Immer dabei, wartet es mit spannenden News, den neuesten Instagram Trends und jeder Menge beruflicher und privater Nachrichten. Ständiger Begleiter, nützliches Gadget und manchmal auch digitaler Diktator. Gerade in stressigen Zeiten kann der hohe Medienkonsum und die ständige Erreichbarkeit auch zur enormen Belastung für Körper und Seele werden. Dann ist es Zeit auszubrechen, aus gewohnten Mustern und auch aus dem Alltag. Der Urlaub scheint also wie geschaffen zu sein, um sich mit dem großen Trend „Digital Detox“ – also dem bewussten Verzicht auf Digitalkonsum – auseinander zu setzen.
Darum haben wir heute 5 kleine Tipps, wie ihr ohne Smartphone und Co die entspannteste Auszeit seit langem genießen könnt.
1: Papier ist geduldig
Nur weil man sich dazu entschließt eine kleine digitale Auszeit zu nehmen, heißt das noch lange nicht, dass man sich sofort im nächsten Ashram einschließen und den Kontakt mit der Welt da draußen abbrechen muss. Statt Facebook, Insta und E-Paper warten Zeitung, Magazin und das gute alte Buch auf euch! Und mal ganz ehrlich: Was gibt es schöneres als sich am Frühstückstisch die Zeitung zu teilen und durch die News des Tages zu blättern? Am Strand ein Magazin zu durchforsten oder in einen spannenden Roman abzutauchen? Richtig! Nichts!
Neben der digitalen Entgiftung bietet die analoge Renaissance auch einige unschlagbare Vorteile: in dem ihr durch die ganze Zeitung blättert, umgeht ihr auf ganz einfache Art Filterblasen des Algorithmus und informiert euch auch über Themen, die normalerweise nicht in euer Leseverhalten fallen. Zudem besagen Studien, dass eine Geschichte dann besser gemerkt werden kann, wenn unsere Haptik mit im Spiel ist. Durch das Blättern und voranarbeiten in der Geschichte, tut sich unser Gehirn leichter das Gelesene zu verarbeiten und zu behalten.
2: Einfach (R)AUS
Was bei vielen von uns im Alltag schnell das Gefühl einer Panikattacke auslöst, kann im Urlaub das befreiendste Gefühl der Welt sein: das Telefon vergessen – mit Anlauf sozusagen.
Das komische Gefühl der Unvollständigkeit verschwindet im Normalfall nach wenigen Minuten und die unsagbare Freude des „einfach-nicht-erreichbar-seins“ setzt ein.
Also Handy aufs Bett, raus aus dem Zimmer und was richtig feines unternehmen, ohne Insta-Stories, ohne Fotodukumentation und Whats-App-Gebimmel. Wenn ihr dann nach ein paar Stunden zum Objekt der Begierde zurückkehrt, werdet ihr vermutlich auf feststellen, dass ihr rein gar nichts verpasst habt. Wirklich nicht 😉
3: Übung macht den Meister
Oder: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wer glaubt, sein gesamtes Verhalten in nur wenigen Tagen umkrempeln zu können, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Unser Umgang mit Smartphone und Medien ist tief in unserem Verhalten verankert. Viele Personen zeigen sogar Symptome einer Sucht, wenn es um das geliebte Gadget geht. Daher gilt: klein anfangen und die Verzichtszeiten langsam ausweiten. So fällt es auch einfach viel leichter.
4: Lebe im Moment
Das Smartphone verleitet oft dazu jeden Moment – und möge er noch so kurz sein – festzuhalten. Ein schnelles Foto hier, ein kurzes Video da. So kann es schnell passieren, dass man anstatt ein besonders Ereignis zu genießen, nur damit beschäftigt ist dieses festzuhalten.
Wenn wir ganz ehrlich sind, ist das Ergebnis meistens nicht mal richtig gut. Ich denke das weiß jeder, der schon mal versucht hat den unglaublich schönen Sonnenuntergang, den unglaublich großen Mond oder diese einmalige Stimmung bei Kerzenlicht auf der Terrasse festzuhalten. Also zurücklehnen und einfach genießen. Denn der schönste Filter, den es gibt, ist noch immer die Erinnerung – auch wenn diese nach den Jahren nicht immer ganz präzise ist, ist sie meistens doch unglaublich schön!
5: Mut zur Lücke
Ich denke jeder von euch kennt die Situation: man sitzt gemütlich zusammen und unterhält sich über ein beliebiges Thema. So lange bis eine Frage auftaucht. „Wie heißt nochmal die Hauptstadt von Montenegro?“, „Mit wem war Brad Pitt vor Angelina verheiratet?“ oder „Warum ist der Himmel eigentlich blau?“. Was früher in einer anregenden Diskussion geendet hat, die meist wenig informativ und so viel Wahrheitsgehalt hatte, wie ein durchschnittliches Wahlversprechen, ist heute oft mit einem schnellen Blick aufs Smartphone beendet. Ist zwar effizient aber wenig unterhaltsam. Daher: Mut zur Lücke und weg mit dem Phone … man muss ja nicht immer alles (sofort) wissen.
Schönes Abschalten!