So klappt’s mit schönen Urlaubsfotos mit dem Smartphone

Bevor es in den wohlverdienten Urlaub geht, stellt sich meist die Frage: Braucht es eine zusätzliche Kamera für tolle Urlaubsfotos? Mit den richtigen Tipps und Tricks, reicht euer Smartphone aus, um die wunderbaren Erinnerungen qualitativ hochwertig festzuhalten. Was ihr dabei beachten müsst, verraten wir euch im Folgetext:

1) Kennt euer Smartphone

Wichtigste Regel, bevor es wirklich ums Foto machen geht: Wenn ihr im Urlaub auf eine „echte“ Kamera verzichten wollt, solltet ihr zunächst die technischen Daten eures Smartphones checken. Wie viele Megapixel hat die Handykamera, gibt es eine Weitwinkel-Funktion, ist ein Bildstabilisator vorhanden,…? Fragen über Fragen, aber ebenso wichtig: Moderne Smartphone-Modelle haben mindestens 12 Megapixel, was völlig ausreicht, um Urlaubsschnappschüsse zu machen.

Die meisten Smartphone-Kameras haben zudem bereits leichte Weitwinkel-Optiken, was für den Urlaub ideal ist. Ansonsten ist es vielleicht sinnvoll, sich vor dem Urlaub Alltagsaufnahmen anzuschauen: Reicht deren Qualität und seid ihr damit zufrieden?

2) Linse putzen

Okay, gleich kommen wir zu den wirklich wichtigen Tipps, wie ihr ein gutes Foto macht. Aber wie sonst auch, gilt beim Fotografieren: „Gute Vorbereitung ist das halbe Leben!“. Somit möchten wir euch auf den simpelsten aller Tricks hinweisen – kaum erwähnenswert, wäre er nicht so enorm wichtig: Putzt die Linse eurer Smartphone-Kamera regelmäßig oder erst recht, bevor ihr sie verwenden wollt. Kleine Fasern von Hosen- oder Jackentaschen, Sonnencreme-Abdrücke frisch eingecremter Hände usw. können Schleier bilden und die Aufnahmen trüben. Benutzt dafür am besten ein Brillenputztuch aus weichem Material und auf keinen Fall ein Papiertaschentuch. So vermeidet ihr Kratzer auf der Linse.

(c) calabreezee

3) Rückt den Vordergrund in den Vordergrund

Ob Felsformationen im Meer oder typische toskanische Hügel – Landschaftsfotografien wirken besonders durch ihre Tiefe. Versucht daher, den Vordergrund in die Bildkomposition mit einzubinden. Das kann eine Gartenbank sein, ein Baumstumpf, Blumen oder ein Stein. Die gut dosierte Darstellung von Nähe und Weite in einem Bild verstärkt die Tiefenwirkung und erzeugt eine tolle Spannung.

4) Neue Perspektiven finden

Viele Motive, speziell in gut ausgelasteten Urlaubsdestinationen sind meist Standardware. Gebäude wie das Atomium, der Eiffelturm oder die Walt Disney Konzerthalle in Los Angeles werden Jahr für Jahr von Tourist_innen aus aller Welt aus der immer gleichen Perspektive festgehalten und jede_r hat sie schon tausendfach gesehen. Für interessante Motive ist es daher sinnvoll, sich aus der Masse zu lösen und einfach mal die Perspektive zu wechseln – so ergeben sich schnell völlig neue Ansichten des gleichen Motivs, die nicht nur daheim beeindrucken können.

5) Achtet auf die Drittelregel

Was anfangs nach Mathematik klingt, ist simpel gesagt ein Raster, das sich ganz leicht für eure Smartphone-Kamera einblenden lässt. Es zeigt drei senkrechte und drei waagrechte Reihen, die eine tolle Hilfe für euch sind, um das Smartphone gerade zu halten – denn nichts ist unschöner als ein schiefer Horizont. Außerdem könnt ihr das Bild mit dem dreigeteilten Raster interessanter aufteilen und euch den Goldenen Schnitt zunutze machen. Legt euer Motiv entweder auf die Linien ins rechte oder ins linke Drittel des Kameraausschnitts oder auf deren Kreuzungspunkte und ihr erhaltet harmonische, aber bestimmt keine langweiligen, Ergebnisse

6) Vermeidet den Zoom

Die wenigsten Smartphones haben einen optischen Zoom, meist steckt ein digitaler Zoom in der Handykamera. Der macht das Bild aber schnell pixelig. Hinzu kommt eine Weitwinkellinse, mit der sich zwar gut Panorama-Aufnahmen machen lassen, allerdings weniger gut Zoom-Aufnahmen. Nützlich ist da der „Zoom mit den Beinen“: Man geht einfach ein Stück näher an das Motiv ran, wenn möglich. Aber: Eine zu geringe Distanz zum Motiv kann das Bild unscharf werden lassen. Als Richtwert merkt euch 15 Zentimeter Abstand.

7) Blitz – ja oder nein?

Gleich vorweg: der Blitz sollte wirklich nur in Sonderfällen eingesetzt werden. Zum Beispiel dann, wenn die Sonne hoch steht und starke, dunkle Schatten wirft. Dann vermag ein Blitz das Motiv zusätzlich auszuleuchten. 

Bei stimmungsvollen Szenen aber – etwa am frühen Morgen, am Abend oder in den beleuchteten Gassen einer Stadt – zerstört der Blitz meist die Magie des Moments. Hier empfiehlt sich der Einsatz eines Stativs (Achtung Spoiler: Der Tipp folgt noch). Falls ihr ein solches nicht parat habt, stellt das Smartphone in passender Position ab bzw. lehnt es an einen Gegenstand (Tisch, Laternenmast, Geländer …) an. Sollte ihr auch solch Behelfe nicht haben, dann sorgt dafür, dass ihr selbst fest steht und stützt eure Ellenbogen auf die Hüfte.

Zusatztipp: Sorgt für Stabilität

Besonders wenn ihr unterwegs seid, ermöglicht ein Stativ reibungslose Bewegungen und großartige Panoramafotos. Stative gibt es in verschiedensten Formen und Größen. So gibt es klassische Dreibein-Stative ebenso wie solche aus mehreren Kugelgelenken, die ihr ganz flexibel an unebenen Flächen wie Ästen oder Felsen festmachen könnt.
Oft vergessen, aber immer ein Ärgernis im Nachhinein: Auch beim Auslösen bewegt sich das Smartphone. Diese kleine Bewegung macht tagsüber zwar keinen Unterschied, aber bei Situationen mit wenig Licht – vor allem in der Nacht – kann das bereits zu einer verschwommenen Aufnahme führen. 

Unser Tipp daher: drückt den Auslöser beim Ausatmen, da ist die Hand am ruhigsten. 

Noch besser: Auslösen per Spracherkennung – das können mittlerweile die meisten Smartphones.

Nach dem Foto ist vor dem Foto: Drei nützliche Foto-Apps

Snapseed

Snapseed wurde schon 2012 von der Technical Image Press Association (TIPA) zur besten Foto-App gewählt. Die App läuft sowohl auf Android als auch auf Apple-Geräten, ist leicht verständlich und überzeugt besonders durch die Nachbearbeitungsmöglichkeiten. Kontraste, Sättigung und Farbwerte können mit einer einfachen Wischbewegung verändert werden. Sollen nur einzelne Bildbereiche bearbeitet werden, lassen sich diese zielgenau auswählen. Wer dann noch eine eigene Kreativnote hinzufügen möchte, der bedient sich diverser Filter von Tilt Shift bis Retrolux oder verschiedener Rahmen.

Dynamic light

Eine HDR-App, die sich besonders für Außenaufnahmen lohnt. Lichteffekte wie Sepia oder Vignette sorgen für kreative Bildoptionen. Nachteil: Teilweise können die Bilder nach Anwendung der Effekte etwas künstlich aussehen. Das ist aber auch die einzige Kritik, die sich weit und breit finden lässt und, dass die App nur über iOS für 0,89€ verfügbar ist.

DMD Panorama

Mit den eingebauten Kamera-Apps von iOS und Android lassen sich meist schon tolle Panoramabilder machen. Die DMD-App, verfügbar ab 2,89€, kann die Bilder zudem als virtuelle 3D-Bilder speichern. Die Ergebnisse lassen sich aber auch als normale Fotos an Freunde und Bekannte schicken. Die App bietet zudem die Möglichkeit, die Bilder im DMD-Portal zu speichern, um sie anderen Nutzern zu zeigen. Deren Bilder sind ebenfalls zu sehen und bieten immer wieder Anregungen für neue Motive.

Nun seid ihr für eure nächsten Urlaubsschnappschüsse bestens gerüstet. Also ran an das Smartphone und probiert euch aus!
PS: Wenn ihr mehr Tipps lesen wollt, schaut doch auch mal hier vorbei!

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