Frankreich, Belgien oder doch Amerika? – Der Ursprung der Pommes Frites und wo man sie in Wien am besten essen kann

Kommunikation ist ihre Leidenschaft und ihr Beruf. Hört man ihre Stimme mal nicht durch das Büro schallen, ist sie vermutlich auf Reisen mit ihrem Campervan-Oldtimer Louis. Als Sternzeichen Krebs zieht es sie dazu so oft es geht ans Meer. Als Snackspertin ist es ihre Mission, die besten Pommes der Welt zu identifizieren – eine Aufgabe, die sie sehr ernst nimmt.

Gerade, gewellt, gekringelt, gitterförmig, puristisch nur mit Salz oder doch würzig mit Chili- und Paprikapulver – es gibt sie in unzähligen Formen und Geschmacksvariationen. Pommes Frites oder, wie ich sie gerne nenne, frittierte Sonnenstrahlen, haben weitaus mehr Geschmack zu bieten, als ihr Fast-Food-Ruf uns glauben lässt.

Ich bin seit über 25 Jahren begeisterte Liebhaberin der länglichen Kartoffelvariation. Am liebsten genieße ich sie pur, mit Salz und nur ein ganz klein wenig Ketchup. Meine Liebe geht so weit, dass eine Tüte herrlich fettiger Pommes sogar für immer auf meiner Haut verewigt ist. Offensichtlich habe ich also schon viele Variationen und Zubereitungsarten getestet und möchte die besten drei Pommes Frites Varianten Wiens nun mit euch teilen.

Sarah, Pommes-Enthusiastin

Aber alles der Reihe nach, zunächst gibt es eine kurze Geschichtslektion: Pommes de terre frites ist Französisch für frittierte Kartoffeln. Dass dies auch bedeutet, dass der Ursprung in Frankreich liegt, ist dadurch aber lange nicht garantiert, wenngleich Frankreich dies gerne behauptet. Aber bekanntlich wird auch in Belgien Französisch gesprochen, und wer schon einmal in Belgien war, weiß, wie ernst es die Belgier mit ihren frittierten Kartoffelstreifen nehmen. Ein umstrittenes Dokument besagt, dass die Bürger an der Maas bereits zum Ende des 17. Jahrhunderts fischförmige Kartoffelscheiben frittiert haben, wenn die Maas zugefroren war. Jedoch kann die Echtheit dieses Zertifikats nicht bewiesen werden.

Die Franzosen sehen dies allerdings ganz anders. Sie beanspruchen den Ursprung für sich und sagen, dass bereits 1789 während der Revolution Kartoffelstäbchen unter den Brücken von Paris gebraten wurden.

Ob es nun die Franzosen oder doch die Belgier waren, der Name bleibt gleich, und wir freuen uns, dass jemand auf diese grandiose Idee gekommen ist, sodass wir die über Jahrhunderte hinweg perfektionierte Speise genießen können.

Die Top 3 Pommes Frites in Wien

Französisch: Trüffel Pommes

Den Start machen, wie sollte es auch anders sein, französische Pommes. Im Café Francais werden dicke, glatte Pommes serviert – eher hell frittiert, wie dies in Frankreich oft üblich ist. Anders als bei den gängigen Trüffel-Pommes-Varianten wird hier nicht einfach eine Trüffel-Mayo dazu gereicht und mit ein paar Trüffel-Spänen verziert. Hier bildet eine Trüffel-Salsa das Topping. Diese besteht natürlich aus frischem Trüffel, aber auch sautierten Champignons.

Österreichisch: Freibad Pommes

Wir alle kennen und lieben sie – die Freibadpommes. Mein persönliches Highlight sind die dicken, glatten Pommes Frites aus dem Wiener Kongressbad. Goldgelb frittiert mit Ketchup und Mayo serviert. Ob es wirklich die Kartoffelstäbchen sind oder die Kindheitserinnerungen ans Wettrutschen, den Köpfler vom Ein-Meter-Sockel und den aufgeweichten Fingern vom stundenlangen Plantschen, sei dahingestellt.

Amerikanisch: Steakhouse Fries

Der Ursprung kommt aus Frankreich oder Belgien, wir wissen es nicht genau. Aber wir wissen definitiv, dass die Amerikaner schon lange auf den Fries-Zug aufgesprungen sind und klassisch amerikanisch die „loaded“ Variante bevorzugen. In der Burger Boutique im 17. Bezirk wird daraus nahezu eine Wissenschaft gemacht. Ob Chili Cheese, Tex-Mex oder Pulled Beef Fries, hier gibt’s alles, was herzhaft und vor allem fettig ist. Wer also nach einem perfekten Kateressen sucht, dem empfehle ich die Tijuana Fries: Guacamole, Sour Cream mit Parmesan, Rucola und Tomaten-Jungzwiebel-Mix.

Steak House Fries
Freibad Pommes

Nun bleibt mir nur noch, einen guten Appetit zu wünschen, und vielleicht sieht man sich ja demnächst mal am Würschtelstand bei einer großen Portion Pommes – die sich übrigens hervorragend mit einem kalten Bier kombinieren lässt.

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