Pasta worldwide – 15 Nudelsorten und ihre Herkunft

Am 25. Oktober ist Weltnudeltag! Während man ursprünglich Italien als das Ursprungsland der Nudel angesehen hatte, so wurde 2005 bei einer Ausgrabung in China ein über 4.000 Jahre alter Topf mit Nudeln gefunden, welcher den Chinesen den Titel der „Nudelerfinder“ verlieh. Auch wenn bis heute nicht endgültig geklärt ist, woher die Nudel ursprünglich stammt, so geht man mittlerweile davon aus, dass die Nudel an mehreren Orten unabhängig voneinander erfunden wurde. Diese sahen je nach Ursprung auch anders aus. Doch welche Nudeln werden heute eigentlich wo auf der Welt weggegessen? Wir sehen uns die Nudeln aus aller Welt genauer an.

Fregula & Gnocchetti Sardi – Sardinien

Die Fregula ist eine typisch sardische Pastaart aus Hartweizengrieß in Form kleiner Kügelchen. Neben ihrer normalen Form gibt es sie auch geröstet, so ist sie würziger im Geschmack. Fregula wird gerne als Beilage zu Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten serviert oder können auch als Risotto zubereitet werden.

Gnochetti sardi, auch Malloreddus genannt, bestehen nicht aus Kartoffelteig, wie wir es von Gnocchi kennen. Der Teig wird aus Hartweizengrieß, Wasser und Salz zubereitet. Damit die Nudeln die typische gewölbte Oberfläche erhalten, werden sie bei der Herstellung per Hand über ein geriffeltes Nudelholz gewalkt.


©lamagiadellespezie // Die kugelförmige Fregula

©profedwards // Traditionelle Herstellung der Gnochetti sardi…

©letitia_ann_clark // …mit Nudelholz oder Weidenkorb

Schupfnudeln – Österreich

Schupfnudeln werden in Österreich und Süddeutschland gerne in Salbeibutter und mit Sauerkraut serviert, oder aber in der süßen Variante als Nuss- oder Mohnnudeln mit Apfelmus. In jedem Fall achtet man darauf, dass die relativ geschmacksneutralen Nudeln das Aroma der anderen Zutaten aufnehmen. Sie können sowohl Beilage als auch Hauptbestandteil eines Gerichtes sein.

Den Namen „Nudel“ trägt die Schupfnudel übrigens nur aufgrund ihrer Formung, nicht aufgrund der Zutaten. Denn während Nudeln meist aus Getreide, Wasser und zum Teil Eiern besteht, so basiert die gängigste Zubereitung der Dampfnudel auf Kartoffelteig.


©nono_licious // Schupfnudeln als traditionelle Mohnnudeln mit Zwetschkenröster

Kärntner Kasnudeln – Kärnten, Österreich

Kärtner Kasnudeln werden mit einer Topfen-Kartoffel-Mischung gefüllt, welche mit Minze gewürzt wird. Es gibt die Kärntner Nudel auch als Fleischnudel oder auch gefüllt mit Kartoffelstampf oder Pilzen. Serviert wird sie in zerlassener Butter. Ein besonderes Merkmal handgeformter Kärntner Nudeln ist der kunstvoll „gekrendelte“ Rand. In der Vergangenheit gab es in Kärnten sogar ein Sprichwort, dass eine Frau nur dann als Heiratsmaterial galt, wenn sie das Krendeln beherrschte.

Kärtner Kasnudeln serviert in zerlassener Butter

©stern_gasthaus // Der in Handarbeit gekrendelte Rand

©visitbrixen // Schlutzkrapfen in zerlassener Salbeibutter, eine südtiroler Spezialität

Schlutzkrapfen – Südtirol

Der original Schlutzkrapfenteig wird aus einer Mischung aus Roggen- und Weizenmehl gemacht, gefüllt wird er mit Ricotta und Spinat. Die typische Form für Schlutzkrapfen ist der Halbmond – daher auch der italienische Name „Mezzelune“. Serviert werden die Schlutzkrapfen in zerlassener Salbei-Butter und mit Schnittlauch.

Hier geht’s zu unserem Schritt-für-Schritt Schlutzkrapfen-Rezept für zuhause.

Pierogi – Polen

Pierogi galten in der Vergangenheit als Festtagsmahl und wurden in unterschiedlichen Formen zu den verschiedensten Anlässen serviert. So gab es zu Hochzeiten beispielsweise große Teigtaschen mit Hühnerfüllung, während an Silvester süße Pierogi mit Nussfüllung gereicht wurden. Die kulinarische Spezialität ist heute auch abgesehen von Festtagen nicht mehr aus der polnischen Küche wegzudenken. Es gibt sie mit unzähligen verschiedenen Füllungen, die aus Kartoffeln, Topfen und gebratenen Zwiebeln ist allerdings die verbreitetste.

Pelmeni – Russland

Pelmeni zählen zu den russischen Nationalgerichten und werden als Suppeneinlage oder mit Sauerrahm, gebratenen Zwiebeln und Schnittlauch als Hauptgericht gegessen. Gefüllt werden sie mit einer Hackfleisch-Kräuter-Mischung. Die vegetarische Variante (gefüllt mit Kohl, Kartoffeln, oder einer Mischung aus Frischkäse und Beeren) heißt Wareniki.


©goodoldvegan // Typische Pierogi, serviert mit Sauerrahm

©kitchenstories_official // Auch Pelmeni werden traditionell mit Sauerrahm serviert

Kritharaki – Griechenland

…kennt man auch unter dem Namen Orzo oder auch einfach Teigreis oder Reisnudeln. Letzteres beschreibt die Form der kleinen Nudeln auch am besten, ist allerdings nicht mit deren Zutaten zu verwechseln, denn Kritharaki werden aus Hartweizengrieß hergestellt. Serviert werden sie meist in Tomatensoße als Beilage zu Fleischgerichten.

Šurlice – Kroatien

Die von der Insel Krk stammenden Šurlice werden auch als „Sticknadel-Nudeln“ bezeichnet, und genau so werden sie traditionell auch hergestellt: der Nudelteig wird per Hand um eine Stricknadel geformt. Dazu werden Meeresfrüchte oder eine Lammfleischsoße gereicht.


©visitcypruscom // Kritharaki in Tomaten-Lammsoße serviert mit Sauerrahm

©spelankele // Šurlice – die typische Form kommt tatsächlich von Stricknadeln

Udon & Soba – Japan

Während man bei der japanischen Küche wohl zuallererst an Sushi denkt, so spielen auch Nudeln eine wichtige Rolle. Udon sind die dicksten Nudeln der japanischen Küche (2-3,9 mm), verhältnismäßig kalorienarm und trotzdem sehr sättigend. Meist werden sie in einer heißen Brühe oder Currysauce als Nudelsuppe gegessen.

Soba bedeutet auf Deutsch übersetzt Buchweizen, und dieser bildet auch die Hauptzutat der Nudeln. Sie sind wesentlich dünner als Udon, weisen eine dunklere Farbe auf, sind nussiger im Geschmack und im Gegensatz zu Nudeln aus Hartweizengrieß auch glutenfrei. In Japan werden sie in unzähligen Gerichten, sowohl kalt als auch warm serviert.


©japaneseveggiepals // Die dickeren Udon…

©seasonedbyjin // …und die dünneren Soba Nudeln aus Japan

Ramen – China

Unter „Ramen“ verstehen viele von uns die asiatische Nudelsuppe, die Nudeln selbst tragen allerdings den gleichen Namen. Während sowohl die Nudeln als auch das Gericht oft Japan zugeordnet werden, so kommen diese in Wahrheit aber aus China. Als Einlagen für Ramen-Suppen dienen Fleisch, Fisch, unterschiedlichstes Gemüse oder auch gekochte Eier.


©vegan.planvn // Chinesische Ramen-Nudeln in der gleichnamigen Suppe

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