Weltweit per GPS auf Schatzsuche gehen: Geocaching

Die wohl größte Schnitzeljagd der Welt: Mit Geocaching könnt ihr rund um den Globus kleine Schätze finden, Rätsel lösen, eure Funde in ein Logbuch eintragen und dabei richtig coole Orte entdecken. Wir zeigen euch, wie ihr schnell und einfach mit eurem neuen Outdoor-Hobby loslegt und geben eine kleine Starthilfe samt praktischer Tipps.

Geocaching: Was ist das eigentlich?

Beim Wort „Schatzsuche“ hat sich bei euch plötzlich eine kindliche Neugier aktiviert, die ihr seit dem letzten Indiana-Jones-Film sehnlichst vermisst habt? Dann solltet ihr euch im Geocaching versuchen: einer Art moderner Schatzsuche per GPS. Dabei verstecken sogenannte Geocacher_innen rund um den Globus kleine Boxen an versteckten Orten und veröffentlichen deren Koordinaten im Internet. Andere Geocacher_innen – ihr, zum Beispiel – spüren diese Boxen mithilfe besagter Koordinaten und dem Lösen des einen oder anderen Rätsels auf.

Darin zu finden ist ein Logbuch, in welches ihr bei erfolgreich beendeter Suche euren Nicknamen und das Funddatum eintragt. Dann wird der Behälter wieder verschlossen und an genau der gleichen Stelle platziert. Digital haltet ihr euren Erfolg dann auf Geocaching.com fest. Mit dem „Loggen“ erklärt sich übrigens auch der romantische Name: Geo = Erde, Cache = Zwischenspeicher. Mit einem Eintrag ins Logbuch lasst ihr also einen kleinen Vermerk im Zwischenspeicher der Welt da. Manchmal finden sich auch Souvenirs in den Boxen. Hier gilt die Devise: eines nehmen, eines dalassen, damit auch die nächsten Finder_innen sich eine Kleinigkeit schnappen können.

Souvenirs können Überraschungsei-Figuren, Schlüsselanhänger oder ähnliche Kleinigkeiten sein. Derzeit sind übrigens drei Millionen aktive Geocaches in Umlauf, alleine 54.000 davon in Österreich. Übrigens: Ein besonders exotischer Geocache, der es aber sehr wahrscheinlich nicht unter die meistgefundenen Exemplare schaffen wird, ist jener auf der Raumstation ISS.

Kein GPS-Gerät? Kein Problem!

Ihr wollt unverbindlich in die Welt des Geocachings hineinschnuppern, ohne euch gleich mit GPS-Gerät, Wanderschuhen und Wünschelrute auszustatten? In Zeiten von Smartphone-Technologie kein Problem: Ladet euch einfach eine der Geocaching-Apps auf euer Handy (wir empfehlen das Original von Groundspeak), registriert euch und gewährt der App Zugriff auf euren Standort. Geocaches findet ihr überall, in Großstädten wie auch draußen am Land. Wetten, dass ihr schon an etlichen vorbeispaziert seid, ohne es bemerkt zu haben? Der Beweis folgt im nächsten Schritt: Kaum eingeloggt, zeigt euch die App auch schon die Location des nächstgelegenen Geocache an. Auch Details wie Schwierigkeitsgrad, Terrain und Größe des Behälters werden aufgelistet. Drückt ihr auf „Navigate“, bringt euch das GPS eures Smartphones direkt zum Koordinatenpunkt. Wenn ihr mit dem Handy unterwegs seid, achtet darauf, dass ihr für ein erfolgreiches GPS-Tracking auch Empfang braucht.

Um den versteckten Behälter dann vor Ort zu finden, braucht es ein wenig detektivischen Feinsinn – sonst wäre das Unterfangen ja auch zu einfach. Viele Geocacher_innen packen übrigens lustige Geschichten oder spannende Fakten rund um den Cache-Ort in ihre Beschreibungen, erklären Straßennamen oder erzählen von historischen Ereignissen, die an dieser Stelle stattgefunden haben. Das Geocaching-Netzwerk funktioniert dabei komplett auf freiwilliger Basis, das heißt: Jede_r darf Geocaches (natürlich nach gewissen Spielregeln) selbst verstecken und seine eigenen Beschreibungen verfassen. Solltet ihr aber euren ersten eigenen Cache platzieren wollen, haben wir noch einen Tipp: Tut dies bitte nicht am helllichten Tag mit einer ominösen Box mitten auf einem Bahnhof – das könnte der Polizei falsche Signale senden.

Mehr als nur finden: Die häufigsten Cache-Typen einfach erklärt

Ihr seid meisterhaft im Finden der kleinen Behälter geworden? Dann wird es Zeit, eure Neugier vor neue Herausforderungen zu stellen. Den vorgegebenen Koordinaten zu folgen, um die Caches zu finden, ist nämlich nur eine der vielen Varianten dieses Spiels und wird „Traditional“ oder kurz „Tradi“ genannt. Kniffligere Versionen sind die Multi-Caches (dafür braucht man allerdings ein Premium-Abo), die einer klassischen Schnitzeljagd mit mehreren Etappen gleichen. Hier erhaltet ihr die Koordinaten für Station 1, bei der ihr wiederum Informationen zum Aufenthaltsort von Station 2 findet, und so weiter. Oft kann die Location der nächsten Box nur durch das Lösen eines Rätsels gefunden werden, beispielsweise durch das Zusammenzählen von Zahlen an einer Hausmauer. Klickt ihr auf der Cache-Karte eurer App wiederum auf ein Fragezeichen, landet ihr bei einem Mystery- oder Puzzle-Cache. Bei diesen müsst ihr vorab ein Rätsel lösen, das sich in der Cache-Beschreibung befindet, um dann zu den richtigen Koordinaten zu kommen. Das könnt ihr allerdings ganz bequem von daheim aus machen und euch dann mit der – hoffentlich richtigen – Zahlenkombination auf den Weg zur Box begeben.

Mit Geocaching die Welt entdecken

Viele begeisterte Geocacher_innen lieben es, gerade im Urlaub ihre Umgebung mit Geocaching zu entdecken. Immerhin erspart man sich damit das ewige Blättern im Reiseführer nach Sehenswürdigkeiten und kann stattdessen spielerisch die liebsten Spots der Locals inklusive Hintergrundfakten entdecken. Probiert es bei eurer nächsten Reise doch mal aus und begebt euch während eurer Holidays einfach mal auf Schatzsuche!

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