Kräuterwanderung in Südtirol – Superfood, Heilkräuter & Wissens2Go am Kronplatz

„Die Welt ist zu schön, um zuhause zu bleiben!“ – Das ist das Motto der beiden Outdoor-Enthusiasten. Wie wäre es trotz Job und begrenzter Urlaubszeit dem Alltag so oft wie möglich zu entfliehen und Abenteuer zu erleben? Kommt mit und verliebt euch mit den beiden in die schönsten Gipfel und Ozeane dieser Welt.

Wenn ihr einen Urlaub in Südtirol plant und Lust habt, euch etwas Gutes zu tun und Tipps für eure Gesundheit zu bekommen, dann können wir euch eine Kräuterwanderung sehr empfehlen. Pflanzen gelten seit jeher als Heilmittel der Natur und es ist unglaublich spannend, mehr über ihre Wirkung und Anwendung zu erfahren. Das Wissen, das man während der Kräuterwanderung aufschnappt, kann man direkt anwenden und für seine persönlichen körperlichen und alltäglichen Problemchen anwenden.

„Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt.“, mit diesem Zitat hat Sebastian A. Kneipp wohl recht. Die Welt der Kräuter ist groß. Die einen bezeichnen sie als Superfood, die anderen als Heilkräuter – Fakt ist, dass die nützlichen Pflanzen eine wohltuende und tatsächlich auch heilende Wirkung auf uns haben können. In Südtirol findet man viele dieser ursprünglichen, wildwachsenden Pflanzen, die vor allem einen gesunden, unberührten Boden brauchen. Im Vergleich zu den Tieflandpflanzen sind die Alpenkräuter in ihrer Wirkung überlegen. Wenn ihr also man die Chance habt, an einer Kräuterwanderung teilzunehmen, dann go for it!

WIE LÄUFT EINE KRÄUTERWANDERUNG AB?

Beim Check-In im Falkensteiner Hotel Kronplatz haben wir den Premium Holiday Pass bekommen. Neben Vergünstigungen bei den Bergbahnen kann man damit auch kostenlos am Wochenprogramm teilnehmen, das vom Tourismusverband angeboten wird. Unter kronaktiv.com haben wir die Kräuterwanderung entdeckt. Trotz unbeständiger Wettervorhersage haben wir uns zu der 4,5-stündigen Kräuterwanderung angemeldet.

Wanderführerin Antonella begrüßte uns um 10 Uhr morgens in Gaiß und spazierte mit uns am Bach entlang, über Wiesen und durch den Wald. Immer wieder blieb sie stehen, zupfte ein Kraut und erklärte uns die Bedeutung.

Bei den Brennnesseln legten wir einen längeren Stopp ein, denn Antonella zeigte uns, wie man die Brennnesseln anfassen kann, ohne den brennenden Effekt zu spüren. Als sie meinte, wir sollen die Brennnessel am besten gleich essen, da sie reich an Eisen und Kalzium sei, waren wir etwas skeptisch, doch mit ein paar Tricks hat es funktioniert: Man kann eine Brennnessel ohne Schmerzen einfach verzehren. Probiert es bei einer Kräuterwanderung unter Anleitung am besten selbst mal aus.

Überrascht hat uns auch der Wacholderbusch. Dass aus den Beeren Gin hergestellt wird, wussten wir. Dass die Beeren bei Harnwegsinfekten und Magenbeschwerden helfen, wenn sie als Kur verzehrt, allerdings nicht.

WIEDER WAS DAZUGELERNT

Wirklich faszinierend, wie viele Kräuter und Pflanzen man für die Hausapotheke verwenden kann. Wir haben sie teilweise schon hunderte Male neben dem Wegesrand entdeckt, ohne ihre Wirkung zu kennen.

Antonella hat uns noch einen guten Tipp für den Alltag verraten: Mit der App „Flora Incognita“ kann man kostenlos diverse Pflanzen und Kräuter identifizieren. Einfach die Pflanze mit der Handykamera scannen und die App spuckt einem den richtigen Namen aus, mit einer unglaublich guten Trefferwahrscheinlichkeit.

Am Ende der Kräuterwanderung haben wir noch einen kleinen Kneipp-Exkurs gemacht. Wir tauchten unsere Arme nacheinander unter das kalte Wasser. Den rechten Arm zuerst, dann den linken, denn so kann man das Herz vor dem ersten Kälteschock schützen.

„Ein Armguss ist wie ein Espresso. Danach seid ihr wach und energiegeladen“, erklärt Antonella. Sie selbst wendet es auch oft im Alltag an und lässt sich im Waschbecken kaltes Wasser über die Unterarme laufen. Den Trick müsst ihr euch merken und selbst mal testen – er funktioniert!

WELCHES ALPENKRAUT HILFT GEGEN WAS?

Mit der Wirkung und Anwendung der zahlreichen Alpenkräuter könnte man Bücher füllen. Das hier ist nur ein kleiner Überblick an Heilkräutern und -pflanzen, die wir während der Kräuterwanderung in Südtirol entdeckt haben:

Heilkraut

Wirkung

Anwendung

Vogelbeeren

Erweitern das Lungenvolumen

getrocknet, in Pulverform

Früchte der Linde

Schleimlösend, gut für Husten

Getrocknet, als Tee

Hellgrüne Spitzen der Lärche

Entzündungshemmend, erfrischend

roh verzehrt oder als Tee

Breitwegerich

Hilft gegen Juckreiz

Zerreiben und mit eigenem Speichel auf Mückenstich reiben

Rotklee

Gegen Menstruationsbeschwerden

Getrocknet, als Tee

Wilder Thymian

Gegen Husten, schleimlösend

Getrocknet, als Tee

Schafgarbe

Sehr gut für Magen-Darm-Beschwerden, krampflösend

Getrocknet, als Tee

Berberitze

Vitamin C-Bombe

Trocknen und im Müsli verwenden

Brennnessel

harntreibend, schmerzstillend und entzündungshemmend

Getrocknet, als Tee

Wachholder

Reinigend, gut für die Nieren

Als Kur mit 3-15 rohen Beeren pro Tag.

GESUNDHEITSPFLEGE & VORBEUGUNG

Einer Krankheit vorzubeugen ist viel einfacher, als sie zu heilen, deshalb sollten wir alle viel mehr Wert auf die Gesundheit unseres Körpers achten. Dazu passt auch das Zitat von Kneipp wieder sehr gut: „Wer nicht jeden Tag etwas Zeit für seine Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern“.

Neben Heilkräutern können oft auch ganz einfache Tipps zur Pflege unserer Gesundheit beitragen, wie z.B.:

  1. Genügend Luft, Licht und Sonnenschein in den eigenen vier Wänden
  2. Gesunde Ernährung
  3. Kneippanwendungen
  4. Ein Waldspaziergang
  5. Gesundes Sonnenbad (Sonnenstrahlen auf der Haut sind wichtig für die körpereigene Vitamin D-Produktion und für Nerven-, Blut- und Lymphgefäße)
  6. Am besten täglich mindestens 30 Minuten wandern oder spazieren gehen
  7. Urlaub (wer sich eine Auszeit gönnt, hilft den Selbstheilungskräften)
  8. Gesunder Schlaf

WAS WIR VON SEBASTIAN A. KNEIPP LERNEN KÖNNEN

Während der Kräuterwanderung hat uns die Kräuterfee Antonella auch einiges über Sebastian A. Kneipp erzählt. Der ehemalige Priester gilt nicht nur als Erfinder der Wasseranwendungen. Nachdem er die heilende Wirkung von Wechselbädern am eigenen Leib erfahren hat und damit 1849 seine Tuberkulose-Krankheit heilen konnte, fing er an, ein ganzheitliches Gesundheitskonzept zu entwickeln. Folgende 5 kneippschen Elemente sollen helfen Körper, Geist und Seele gesund zu halten: WASSER – KRÄUTER – BEWEGUNG – ERNÄHRUNG – LEBENSORDNUNG

„Wer diese 5 Elemente in Einklang bringt, beugt Krankheiten vor und kann auch die Selbstheilungskräfte aktivieren.“, erklärte Antonella. Letztendlich sammelt man bei einer Kräuterwanderung nicht nur Heilpflanzen, sondern auch ganz viel Wissen, das man in seinen Alltag leicht integrieren kann. Wir werden uns Antonellas Tipps und die ein oder anderen Heilkräuter auf jeden Fall merken, um uns beim nächsten Spaziergang selbst auf die Suche nach den heimischen Superfoods zu machen.

PS: Auch im frisch renovierten Adults-Only Falkensteiner Genuss & Wohlfühlhotel Mühlviertel werden Kräuterwanderungen angeboten. Informiert euch einfach bei der Rezeption – wir freuen uns auf euch!

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