Ach du Liebe(s)zeit: Welche Beziehungsformen gibt es?

Liebe – eines der großen Geheimnisse der Menschheit. Bücher, Filme & Dating-Plattformen verkaufen uns die Liebe bzw. die Suche nach der Liebe als die große, oft kitschige Geste und als Schlüssel zum Glücklich sein. Funktioniert auch darum so gut, weil sich viele Menschen eine feste und langfristige Liebesbeziehung wünschen. Und wieso auch nicht? Liebe ist tatsächlich eines der großartigsten Gefühle. Jeder Mensch hat Liebe verdient – und zwar möglichst viel davon!

So unterschiedlich das Gefühl der Liebe wahrgenommen werden kann, genauso vielfältig sind auch Beziehungsformen dieser Tage. Um für euch Ordnung in den ganzen Wirrwarr zu bringen, habe ich euch die gängigsten Beziehungsformen zusammengesucht (kein Gewehr auf Vollständigkeit):

MONOGAMIE

Starten wir mit dem Klassiker, Monogamie. Jeder kennt’s, die meisten westlich sozialisierten Personen sind damit bzw. dem klassischen monogamen Bild aufgewachsen.

Bedeutung

Beziehung, sexuell sowie emotional, zu nur einem exklusiven Partner, einer Partnerin. Laut klassischer Bedeutung ein Leben lang, jedoch ist dieses Modell natürlich auch auf Zeit möglich.

POLYGAMIE/POLYAMORIE

Der Gegenpart zur Monogamie. Die Begriffe Polygamie & Polyamorie werden oft synonym verwendet, jedoch gibt es Unterschiede in der Begriffsdefinition.

Bedeutung & Unterschiede

Laut der Definition des österreichischen Sozialwissenschaftlers Stefan Ossmann bedeutet Polyamorie die einvernehmliche Beziehung zwischen mehr als zwei Personen, gleichwertig, ausgehend von einer emotionalen Liebe und Intimitäten über einen längeren Zeitraum hinweg. Der Begriff setzt sich zusammen aus poly (mehrere) und amor (Liebe). Die Entstehung geht zurück auf das in den USA queer-feministischen Umfeld der 90er-Jahre. Findet sich heute aber nicht mehr nur in diesem Umfeld und Land.

Die Polygamie (Vielehe) ist von der Polyamorie zu unterscheiden. Hier führt eine Person eine Ehe oder eheähnliche Beziehung mit mehreren Personen gleichzeitig.

OFFENE BEZIEHUNG/EHE

Natürlich gibt es, wie überall bei den ersteren Formen, nicht nur schwarz und weiß. Eine Art Mischform zwischen monogam und polygam/polyamorös findet sich in der offenen Beziehung bzw. Ehe. Für viele gerade DER Beziehungstrend (Alle Online Dating-Plattform Nutzer_innen wissen wovon ich rede 😉).

Die offene Beziehung wird oft als emotionale Monogamie, also die emotionale Treue aber sexuelle Freiheit definiert. Dies passiert im Idealfall als gemeinsame Entscheidung innerhalb dieser monogamen Partnerschaft. Regeln, Rahmenbedingungen & Spielraum werden auch hier wie immer selbst und innerhalb der zentralen monogamen Beziehung definiert.

FERNBEZIEHUNGEN ODER LAT-BEZIEHUNG

Kommen wir zur Fernbeziehung, diese braucht vermutlich nicht die komplizierteste Begriffsdefinition. Die Partner_innen leben weder in derselben Wohnung noch im selben Ort oder Land.

Hinter dem Begriff LAT hingegen, verbirgt sich eine „Living Apart Together“-Partnerschaft. Diese gründet nicht auf emotionale, sondern auf räumliche Distanz.

Bei dieser Form wird also auch nach langjähriger Partnerschaft nicht zusammengezogen. Die LAT-Beziehung unterscheidet sich daher von der typischen Fernbeziehung nur in dem Punkt, als dass die Partner_innen auch im selben Ort oder sogar derselben Straße leben könnten, jedoch jeweils eigene vier Wände als Rückzugsort haben.

FREUNDSCHAFT PLUS

Natalie Portman & Ashton Kutcher (Freundschaft Plus, 2011) oder Mila Kunis & Justin Timberlake (Freunde mit gewissen Vorzügen, 2011) haben diese Art der Beziehung in alle Wohnzimmer und somit auch in die Köpfe vieler gebracht. Die hybride Form aus Freundschaft, Affäre und einem kleinen bisschen Beziehung bietet den Reiz. Oftmals ergibt sich hier aus einer engen Freundschaft, der gelegentliche Sex, also das Plus. Vorteil dieser Beziehungsform ist definitiv die bereits bestehende Vertrautheit der Beteiligten, die ja nie schlecht ist, wenn’s ums Thema Sex geht. Verpflichtungen und Gefühle sollte es hier per Definition eigentlich nicht geben, auch die Freundschaft sollte sich nicht verändern.

Und zum Schluss noch die Beziehung, um die wir uns alle am allermeisten kümmern und sorgen sollten:

BEZIEHUNG ZU DIR SELBST

Die Selbstliebe ist vermutlich die Beziehung, die am schwersten zu erreichen ist & die meiste Arbeit benötigt. Da man oft am kritischsten mit sich selbst ist, ist es oft hart sich so zu lieben wie man ist, mit allen Macken, Fehlern und Schwächen. Doch bildet sie die Basis von Glück, Freude und Erfolg. Nicht nur Personen ohne feste(n) Partner_in sollten sich um die Beziehung zu sich selbst kümmern. Sie ist auch eine gute Basis, jeder Beziehungsform. Wie Oscar Wilde uns bereits sagt „Sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“

Good News! Selbstliebe lässt sich lernen und trainieren. Daher hier zum Abschluss noch ein Mini-Guide der Selbstliebe:

  • Betrachtet euch selbst im Spiegel und sagt euch selbst „Ich akzeptiere und liebe mich so, wie ich bin!“. Eine Überwindung? Ganz egal, auch hier macht Übung den Meister.
  • Bedankt euch bei euch selbst. Nicht nur für die Dinge die man hat sondern auch und VORALLEM bei sich selbst für eine gute Entscheidung oder die Erledigung eines wichtigen To-Do‘s.
  • Gönnt euch Pausen. Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und danach zu handeln, beeinflusst die Selbstliebe stark.
  • Sich selbst beschenken. Ganz im Sinne von Miley „I can buy myself flowers“. Geschenke müssen nicht immer nur materiell sein, ein Tag/Wochenende voller Erholung und Entspannung ist eine ebenso nette Aufmerksamkeit. Psst. Unser Yoga Angebot und die individuellen Spa Treatments sind eine tolle Möglichkeit sich auch selbst was Gutes zu tun.

Abschließend lässt sich nur sagen Love is Love, in welcher Form auch immer. Solange jede_r die Beziehungsform findet und leben kann, die zu ihm/ihr und seiner/ihrer aktuellen Lebenssituation am besten passt, sind wir doch alle glücklich. 😊

Tauche ein und finde...