Zu schnell ist der Sommer auch schon wieder vorbei und das trübe, nebelige Herbstwetter hüllt die Stadt ein. So gar nicht mein Ding. Gegen meinen ersten herbstlichen Blues hilft nur eines: Wetterbericht für die obere Adria checken und bei Sonnenschein ab nach bella Italia für ein Wellness-Wochenende. Knappe 6 Stunden Autofahrt und zwei Autogrill Espressi intus später bin ich auch schon da, Jesolo forever!
The same procedure as every day?
Wellnessurlaub – früher dachte ich immer, das ist nur etwas für betuchte, ältere Damen, die sich tagelang massenhaft Kosmetika ins Gesicht einarbeiten lassen und das Fußpflegeprogramm (natürlich mit Lack) ist sowieso dabei. Dazwischen noch eine Massage, bevor es zum Abendessen geht. Sozusagen ein erfüllter Wellnesstag. Ähnliche Prozedere folgen an den weiteren Urlaubstagen, bevor es wieder gestrafft und geschrubbt heimwärts geht.
Wellness als Lebenseinstellung
Heute weiß ich, dass Wellness so viel mehr ist. Wellness ist eine Lebenseinstellung! Klar, ein paar Treatments runden die Lebenseinstellung immer ab. 😄 Aber primär geht es mir darum, Kraft zu sammeln, die Batterien wieder aufzuladen, mir Zeit zu nehmen für die schönen Dinge im Leben, viel Lachen als Futter für die Seele, ein gutes Buch genießen und einfach mal loszulassen. Tief ein- und ausatmen, den Körper so richtig durchstrecken. In die Ferne schauen, einfach so.
Und deshalb liebe ich Jesolo so sehr. Im Spätherbst aber auch im Winter, wenn der kilometerlange Sandstrand menschen- und auch strandliegenleer ist. Die Meeresluft ist zu dieser Zeit ganz besonders, kühl in der Früh aber mit den ersten Sonnenstrahlen braucht man meist nur eine dünne Daunenjacke für einen ausgiebigen Strandspaziergang. Noch bevor ich das Frühstück im Falkensteiner Hotel & Spa Jesolo genieße, beobachte ich Schiffe am Horizont und Einheimische, die mit ihren Hunden am Strand unterwegs sind. Mission Kopf-frei-bekommen: erfüllt.
Die Seele baumelt weiter als ich mich mit einem Buch auf einer Liege im SPA-Bereich wiederfinde. Der beheizte Pool lädt mich auf eine Runde Schwimmen ein und ich genieße das warme Wasser. Herz, was willst du mehr?
Naja, sagt mein Herz, ein bisschen was geht immer. Und so begebe ich mich in die Yoga-Stunde, die im Hotel angeboten wird. Mission Körper-bewegen: erfüllt.
Mit jeder Minute dieser Zeit am Meer merke ich, wie sehr ich diese Umgebung liebe und wie gut es tut hier zu sein. Wie mit jeder noch so kleinen Welle mehr Energie in mich hineinflutet. Wie ich Dinge wieder leichter sehe. Mission Batterie-aufladen-und-runterkommen: erfüllt.
Arrivederci Wellness al mare
Und dann ist schon wieder Sonntag, es geht heimwärts in die Stadt. Zwei Dinge noch zum Schluss: Ich komme bald wieder, schon im November. Und: Klar habe ich ein feines Facial-Treatment genossen, mich massieren lassen und den Bauch beim Abendessen vollgeschlagen. Gar nicht mal so übel, the same procedure as every day!