Meditation für Anfänger – Teil 2

Im 1. Teil des Beitrags „Meditation für Anfänger“ habe ich euch ja bereits erzählt, was Achtsamkeit für mich bedeutet, wie der Identitätskreislauf funktioniert, und wie Meditation euer Leben verändern kann.

Im heutigen Artikel beantworte ich folgende Fragen: Wie kann ich mit Meditation beginnen und welche Tools helfen mir dabei? Wie erstelle ich eine regelmäßige Meditationspraxis und wie schaffe ich es, diese Praxis beizubehalten? Und wie kann ich die Kraft von Meditation auch in meinen Alltag integrieren?

Wie kann ich mit Meditation beginnen und welche Tools helfen mir dabei?

Gerade, wenn ihr noch am Anfang seid, wisst ihr vielleicht nicht so recht, wie ihr am besten mit Meditation beginnen sollt. Das Wichtigste jedoch ist, überhaupt damit anzufangen. Den perfekten Zeitpunkt dafür wird es nicht geben. JETZT ist der perfekte Zeitpunkt. Außerdem geht es bei Meditation gar nicht darum etwas „perfekt“ zu machen, sondern im Gegenteil, es geht vielmehr darum, alle Erwartungen und Bewertungen LOSZULASSEN.

Um als ersten Schritt die richtige Atmung zu lernen, empfehle ich euch mittels geleiteter Meditation zu beginnen. Es hilft euch auch dabei, nicht frühzeitig aufzugeben, weil ihr vielleicht das Gefühl habt, irgendetwas „müsste anders sein“ oder „so mache ich das nicht richtig“.


Meine Herzens-Empfehlung ist das Programm HEADSPACE. Ich verwende die App mittlerweile seit vielen Jahren und bin ein riesengroßer Fan. Es gibt Anfänger-Kurse, bei denen ihr innerhalb von wenigen Wochen die Basics lernt, bis hin zu Kursen für Fortgeschrittene, und Kurse zu Themen wie Dankbarkeit, Stress und Glück. Ich liebe die App und finde es wirklich eine gute Hilfestellung, um eine regelmäßige Praxis zu entwickeln. Mittels lustiger Animationen und Erklärvideos wird euch auch nochmals Schritt für Schritt gezeigt, wie und warum Meditation funktioniert.

Auf Youtube findet ihr außerdem unzählige geleitete Meditationen, die eine hilfreiche Ergänzung sein können. Um wirklich den vollkommenen Effekt von Meditation zu spüren und zu erleben, bringt es in meinen Augen jedoch nichts, direkt mit Mantras oder Affirmationen zu beginnen, wenn euch noch nicht bewusst ist, wie sich die gesprochenen Worte auf dein Unterbewusstsein und auf deine Gedanken auswirken. Deshalb empfehle ich für Beginner, erstmal die Grundlagen zu lernen und das Konzept von Meditation inne zu haben, bevor man zu Meditation mit Mantras und Affirmationen übergeht.

Wie erstelle ich eine Meditationspraxis und wie erhalte ich sie mir?

Eine regelmäßige Meditationspraxis kann für jeden ganz anders aussehen kann, und deshalb ist es wichtig, dass ihr einen realistischen Zugang wählt. Wenn ihr zum Beispiel gerade das Studentenleben voll auskostet, habt ihr wahrscheinlich mehr zeitliche Ressourcen, als eine Mama mit Vollzeitjob und zwei kleinen Kindern. Natürlich müsst ihr ja auch erstmal rausfinden was euch gefällt, was funktioniert, ob man lieber morgens oder abends meditiert, und was man dazu benötigt. Nachdem ihr dann nach einiger Zeit mehr über eure Vorlieben wisst, könnt ihr euch fragen:

  • WIE oft möchte ich meine Meditationspraxis gerne ausüben? (1x pro Tag/1x pro Woche, etc.)
  • WIE viel Zeit möchte ich meiner Meditationspraxis gerne widmen? (Pro Tag/Pro Woche/etc.)
  • WANN fühlt es sich für mich am besten an zu meditieren? (Morgen/Abend/Mittag/etc.)

Wenn ihr zum Beispiel gerne morgens meditiert, würde ich euch empfehlen, gleich direkt nach dem Aufstehen damit zu starten. So schafft ihr eine wunderbare Basis für euren Tag. Indem ihr nicht direkt an die nächsten 10 To Dos denkt, sondern erstmal ein paar Momente innehaltet, werdet ihr neu gewonnene Ruhe und Klarheit gewinnen. Auch abends vor dem Schlafengehen kann es sehr beruhigend sein, den Tag Revue passieren zu lassen, durch Meditation zu innerlicher Entspannung zu finden und euren Geist bereit für die Nachtruhe zu machen. Es gibt hier absolut kein Richtig oder Falsch.

Je öfter ihr meditiert, desto besser. Denn durch regelmäßige Meditation ändern sich unsere Gehirnstrukturen und es entstehen neue Synapsen und Nervenzellen. Mit Meditation ist es wie mit dem Sport, ganz nach dem Motto „Das schlechte Workout ist nur jenes, welches nicht stattgefunden hat.“ Genauso wie Sport hat auch Meditation unzählige positive Effekte auf deine physische und psychische Gesundheit, und es gibt daher kein „zu oft“.

Hier noch ein paar Tipps, um dran zu bleiben:

  • Gestaltet euch einen schönen Wohlfühl-Bereich in eurem Zuhause, der ganz eurer Praxis gewidmet ist
  • Speichert euch die Praxis im Kalender ein, und seht es als verbindlichen Termin an, den ihr wahrnehmen müsst
  • Erstellt euch eine schöne Playlist, die ganz leise im Hintergrund läuft und euch begleitet
  • Erkenntnisse niederschreiben zu können
  • Spürt nach und fühlt in euch rein, welche positiven Effekte ihr erkennen könnt. Ihr werdet sehen, mit der Zeit ist es eure wichtigste Praxis des Tages und ihr braucht euch gar nicht mehr zu motivieren, weil ihr euch bereits darauf freut 😉

Wie kann ich die Kraft von Meditation in meinen Alltag integrieren?

Die Kraft und Power von Meditation auch in euren Alltag zu integrieren, ist natürlich die absolute Masterclass und benötigt eine gewisse Übung. Durch Meditation ändert sich euer Level an Achtsamkeit jedoch um ein Vielfaches, und genau das könnt ihr euch im Alltag zunutze machen. Und zwar indem ihr euch an eure Praxis erinnert und das Gelernte in den jetzigen Moment holt.

Im Inneren läuft das dann so ab (Beispiel):

  • Situation: Stressiges Arbeitsmeeting, in dem jemand ein verletzender Kommentar hinsichtlich eurer Arbeitsweise in Bezug auf das letzte Projekt von sich gibt.
    1. ATMUNG: Vor jeglicher Reaktion und Handlung atme ich mehrmals ganz tief ein- und aus
    2. ACHTSAMKEIT: Ich spüre, dass ich mich durch die Worte von dieser Person verletzt fühle
    3. BEOBACHTEN: Ich beobachte meine Gefühle. Es ist vollkommen okay, dass sie da sind
    4. ENTSCHEIDEN: Ich entscheide mich dafür, das Kommentar nicht auf meinen Selbstwert zu beziehen, innerliche Ruhe zu bewahren und sachlich für mich und das Projekt einzustehen
    5. HANDELN: Ich bin authentisch, selbstbewusst, und sage ehrlich meine Meinung
    6. ERFAHRUNG: 1.000.000 Optionen

Nun kommt das Wichtigste: Ihr könnt nie wissen oder kontrollieren, wie die andere Person reagieren wird. Ihr könnt ausschließlich euer eigenes Verhalten und eure eigene Reaktion aktiv beeinflussen. Und genau darum geht es, denn in dem Moment, in dem ihr achtsam und bewusst fühl, denkt und handelt, habt ihr bereits Erfolg. Denn ihr habt die Situation nun proaktiv mitgestaltet und dadurch auch das Resultat beeinflusst. Schritt für Schritt kommt ihr dadurch in die eigene Power, in die eigene Kraft, in die eigene Lebensgestaltung.

Je öfter man übt, desto besser wird man, und desto mehr kann man seine Achtsamkeitspraxis im Alltag einsetzen. Zuerst verändern sich nur einzelne Situationen, dann einzelne Tage, dann einzelne Wochen, und im Endeffekt euer ganzes Leben. Denn euer Leben ist nichts anderes als eine Ansammlung an unendlich vielen, kleinen Momenten.

Ich hoffe, euch hat mein Einblick in das Thema Achtsamkeit und Meditation gefallen, und ihr beginnt gleich noch heute damit, euch die App runterzuladen! 🙂 Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass die Welt ein noch besserer Platz wäre, wenn jeder Mensch ein bisschen mehr Achtsamkeit und Bewusstsein in sein Leben bringen würde. Viel Spaß auf eurer Reise, LASST LOS und LASST ZU!

Namasté!

Wenn wir nun euer Interesse zum Thema Achtsamkeit geweckt haben und ihr euch eine Auszeit für Geist und Seele gönnen wollt, dann seht euch doch gerne mal unsere vielzähligen Angebote in einem unserer wunderschönen Hotels an: https://www.falkensteiner.com/yoga

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