„Entspann dich mal!“ – Es gibt wohl keine Person, die jemals nach dieser Aussage entspannt hat. Eher ganz im Gegenteil. Doch was entspannt Körper und Geist wirklich? In der heutigen schnelllebigen Zeit mit gefühlt pausenlosem Stress sowohl im beruflichen als auch privaten Kontext, ist es nicht so einfach, immer entspannt durch den Alltag zu kommen. Umso wichtiger ist es, regelmäßig abzuschalten und so richtig zur Ruhe zu kommen. Einen wesentlichen Aspekt hierbei spielt auch aus wissenschaftlicher Sicht die Natur. Doch warum ist das so?
Natur und die Wissenschaft
Wissenschaftler beschäftigen sich bereits seit Jahrzehnten mit der Frage, wie die Natur auf die Psyche von uns Menschen wirkt. Die Antwort darauf ist immer wieder dieselbe: Natur tut uns gut. Zahlreiche Studien haben dabei gemessen, wie beispielweise das Stresshormon Cortisol, der Blutdruck und der Puls sinken, wenn man sich für eine bestimmte Zeit in der Natur aufhält. Dabei reichen teilweise schon 20-30 Minuten, damit der Mensch Stress abbaut, sich besser konzentrieren kann und sich die Stimmung hebt. Nach Erkenntnissen der beiden renommierten Psychologen Rachel und Stephen Kaplan von der Universität Michigan, spielt die „Alltags-Ferne“ eine fundamentale Rolle bei Entspannung. Wir können uns erst dann so richtig erholen, wenn wir auch einen gewissen Abstand von der Alltags-Routine haben. Dieser Fluchtort muss dabei nicht zwingend weit weg sein, es kann auch der Park vor dem Haus oder der Wald in der Nähe sein.
Natur und die Bedeutung des Waldes
Waldbaden, im japanischen auch Shinrin Yoku genannt, wird auch in der westlichen Welt immer beliebter. Der Wald hat einen positiven Einfluss auf unser Nerven, Immun- und Hormonsystem. Man begibt sich bewusst in die ruhige Atmosphäre des Waldes, man riecht den sanften Geruch vom frischen Grün und erdet sich merklich. Man spürt den weichen Waldboden unter den Füßen, lehnt sich voller Gelassenheit an einen kräftigen Baum und nimmt die ganze Kraft und Energie der Natur in sich auf.
Die Verbundenheit mit der Natur ist sofort spürbar und Körper und Geist können sich komplett fallen lassen und entspannen. Mehr zum Thema Waldbaden lest ihr im Travitude Artikel „Shinrin Yoku – Der Wald als Wohlfühloase“.
Natur und deren Geräusche
Beruhigendes Meeresrauschen, entspanntes Vogelgezwitscher oder das Rascheln eines Laubbaumes – diese Geräusche wecken nicht nur Erinnerungen, sondern man könnte teilweise Stunden einfach nur sitzen, zuhören und in die Ferne schauen. Studien belegen, dass diese natürlichen Geräusche im Gegensatz zu künstlichen Geräuschen den Stresslevel senken und die Aufmerksamkeit verbessern. Laut Neurobiologe Henning Beck wird dabei das Grundeinstellungsnetzwerk im Gehirn beeinflusst, welches immer dann aktiviert wird, wenn wir uns entspannen und die Gedanken laufen lassen. Somit haben angenehme Naturgeräusche gleich 3 positive Effekte: Entspannung, verbesserte Aufmerksamkeit und Gedanken laufen lassen.
Natur und die Kinder
Die Schweizer Umweltpsychologin Nicole Bauer unterstreicht, dass Kindheitserfahrungen eine wichtige Rolle bei der Wirkung der Natur spielen. Je öfter man als Kind im Wald war, desto besser kann man sich als Erwachsener darin erholen. Es weckt nicht nur Erinnerungen, sondern vermittelt auch positive Gefühle und hat einen Einfluss darauf, in welcher Umgebung wir uns wohl fühlen. Und Wohlbefinden fördert Entspannung, egal in welchem Alter.
Natur und Urlaub
Einfach mal die Seele baumeln lassen, dem Meeresrauschen lauschen oder auf frisch gemähten Almwiesen liegen. Dass wir uns im Urlaub entspannen wollen, scheint klar. Dass wir dabei aber den Aspekt der Umgebung und der Lage nicht unterschätzen sollten, haben wir in diesem Artikel gelernt. Es muss dabei nicht immer einmal um die halbe Welt gehen, um Abstand vom Alltagsstress zu bekommen. Achtet bei eurem nächsten Urlaub auch mal bewusst auf die Natur rund um eure Unterkunft, gibt es schöne Rückzugsorte in der Natur um sich zu erholen?
Hier findet ihr eine ganze Liste an Hotels mit genügend Raum für nachhaltige Entspannung in der umliegenden Natur.
