Den perfekten Wanderrucksack finden und richtig tragen

„Die Welt ist zu schön, um zuhause zu bleiben!“ – Das ist das Motto der beiden Outdoor-Enthusiasten. Wie wäre es trotz Job und begrenzter Urlaubszeit dem Alltag so oft wie möglich zu entfliehen und Abenteuer zu erleben? Kommt mit und verliebt euch mit den beiden in die schönsten Gipfel und Ozeane dieser Welt.

Ein richtiger Wanderrucksack sollte nicht nur schön aussehen und funktional sein, sondern auch passen und richtig eingestellt sein. Genauso wie bei einem Wanderschuh, kann auch die falsche Passform eines Rucksackes schmerzhaft enden: Rückenschmerzen, Verspannungen und Kopfschmerzen können die Folge sein.

Um genau das zu vermeiden, bekommt ihr in diesem Artikel Tipps, worauf ihr beim Kauf und Einstellen des Rucksackes achten solltet.

Wichtig vor dem Kauf

Die erste Frage, die ihr euch bei einem Wanderrucksack stellen solltet: Wie groß sollte der Rucksack sein und für welche Art von Wanderungen oder Reisen braucht ihr ihn? Das Gewicht des Rucksackes und ein passender Regenschutz spielt beispielweise während einer Mehrtages-Wanderungen eine große Rolle. Wenn das Einsatzgebiet eures Rucksackes eher beim Skitourengehen oder Klettern liegt, sind Befestigungsmöglichkeiten für Equipment von Vorteil.

Wanderrucksack ist also nicht gleich Wanderrucksack. Je nachdem, was ihr mit dem Rucksack vorhabt, spielen Gewicht, Tragekomfort, Fächeraufteilung, Material und Co. eine Rolle. Um einen Überblick über die verschiedenen Rucksacktypen zu bekommen, empfehlen wir euch immer einen Besuch in einem Sportgeschäft, welches eine große Auswahl an verschiedenen Herstellern bietet. Wie bei Wanderschuhen gilt auch hier: Probiert euch einfach mal durch und testet, welches Rückensystem, welche Größe und welche Passform euch am meisten zusagt.

Um euch bei der Kaufentscheidung zu unterstützen, bekommt ihr jetzt ein paar Tipps:

Wie groß soll der Rucksack sein?

Weniger als 10 Liter Kleinrucksack: Laufwesten für Trailrunning, sehr kleine Daypacks, in die höchstens 1 Liter Wasser passen
10-19 Liter Kleiner Rucksack für Tageswanderungen, mit wenig Proviant und Zubehör
20-29 Liter Klassischer Daypack, der auch für 2-Tageswanderungen verwendet werden kann. Hier passt auch locker noch eine Regenjacke, Ersatzklamotten und Brotzeit hinein.
30-39 Liter Trekking-, Alpin- und Skirucksäcke: Wenn ihr bei eurer Tour Schlafsack, Klettersteigset, Equipment oder im Winter etwas dickere Klamotten mitnehmen müsst.
40-70 Liter Trekking-Rucksack für Mehrtages-Touren und Backpacking-Reisen. Hier passt ein Zelt, Schlafsack und viel Ausrüstung rein. Oft werden diese Rucksäcke auch fürs Backpacking genutzt. Tragekomfort und Fächeraufteilung lassen meist keine Wünsche offen.
Ab 70 Liter Backpacking-Rucksäcke für die nächste große Reise.

Wie groß soll der Rucksack sein?

Wichtig bei der Auswahl der Größe ist auch eure Rückenlänge. Um herauszufinden, welche Rucksackgröße zu euch passt, müsst ihr euren Rücken ausmessen. Ihr nehmt dafür ein Maßband und messt einmal vom Halswirbel C7 bis zur Oberkante eures Beckenknochens. Das hört sich komplizierter an, als es ist. Den Halswirbel C7 könnt ihr schnell ertasten, indem ihr euren Nacken nach vorne legt und den hevorstehenden Wirbel sucht. Wenn ihr eure Rückenlänge ermittelt habt, helfen euch die Größentabellen der Hersteller bei der Auswahl des richtigen Rucksacks.

Wichtig für einen komfortablen Wanderrucksack:

  • Achtet auf ein stabiles Rückensystem: Wenn ihr den Rucksack leer auf den Boden stellt, sollte der Rucksackrücken nicht in sich zusammenfallen, sondern stabil bleiben
  • Ein Belüftungssystem am Rücken (Netzeinsatz, Mesh oder ähnliches) verhindert einen übermäßigen Schweißausbruch am Rücken.
  • Gepolsterte Träger vermeiden Druckstellen an den Schultern.
  • Hüft- und Brustgurt sollten am besten höhen- und größenverstellbar sein.
  • Ein kleines Fach für Wertsachen spart euch die lange Suche nach dem Autoschlüssel oder Taschentuch.
  • Viele Anbieter wie Deuter, Osprey, Vaude oder Gregory haben spezielle Rucksäcke für die weibliche Anatomie (Träger und Hüftgurt)
  • Verschiedene Größen (S-L) und größenverstellbare Rückensysteme gibt es oft erst ab einem größeren Volumen (40-80 Liter).

Rucksack richtig anpassen

Ein guter Wanderrucksack zeichnet sich wie gesagt dadurch aus, dass ihr ihn so einstellen könnt, dass er euch perfekt passt. Doch wann sitzt ein Wanderrucksack eigentlich wie angegossen? Wie eng sollte man die Träger ziehen, wo sollte der Hüftgurt aufliegen und wie viel Platz muss zwischen Rücken und Rucksack sein?

Tipp: Bevor ihr den Rucksack richtig einstellt, beladet ihn mindestens mit 5 Kilo.

  • Schritt 1: Alle Bänder und Riemen lockern.
  • Schritt 2: Hüftgurt so platzieren, dass die Oberkante des Hüftgurtes ca. 2,5cm über dem oberen Beckenknochen sitzt und festziehen.
  • Schritt 3: Schultergurte festziehen. Der Schultergurtansatz sollte ca. 8cm unterhalb des höchsten Punktes eurer Schulter sitzen.
  • Schritt 4: Lastverstellriemen festziehen, damit das Gewicht näher am Körper ist.
  • Schritt 5: Brustgurt ungefähr auf Höhe des Herzens schließen (bei Frauen kann es auch höher sein) und festziehen. Es sollte die Träger nicht verzerren, aber auch nicht zu locker sitzen.

Rucksack richtig packen

Zum Schluss möchten wir euch noch ein paar hilfreiche Tipps verraten, wie ihr den Rucksack möglichst klug packen könnt, damit er sich „leicht“ trägt. Die wichtigste Grundregel, die es zu beachten gilt, ist folgende:

  • Die schwerste Ladung sollte immer auf Schulterhöhe, also in der Mitte des Rucksackes und möglichst körpernah verstaut werden.
  • Leichte Kleidung oder den Schlafsack am besten ganz nach unten oder oben packen

Wir hoffen, durch die Tipps findet ihr den perfekten Wanderrucksack, der für eure Bedürfnisse passt und euch unbeschwert wandern lässt. Anschließend heißt es dann Brotzeit einpacken, Wanderschuhe schnüren und los geht’s, der Berg ruft!

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